Werben in Kriegszeiten?
Es ist ein schmaler Grat – wann darf man in solchen Zeiten wieder mit Werbung anfangen? Was macht man oder lässt man lieber? Sollte man überhaupt werden? Diese Fragen stellt sich in diesen Zeiten jeder Marketer.
Was soll man als Marketer und Werber machen, wenn ein Krieg ausbricht und das ganze Land stillsteht? Mit dieser Frage war die Branche bislang noch nicht konfrontiert. Nichtmal 1911 bis 2001 als im ehemaligen Jugoslawien Hunderte sterben mussten. Bei uns wurde dieser Krieg gänzlich ignoriert. Nun sind wir aber stärker betroffen, weil Putin aus reiner Willkür die Ukraine zerstört.
Alle Unternehmen des Landes sind betroffen und möchten helfen. Als erster Werbetreibender bekam die deutsche Handelsgruppe EDEKA zu spüren, dass man in solchen sensiblen Zeiten lieber auf Werbung verzichtet – vor allem wenn man den Krieg als Botschaft verwendet.
Mit der Aussage „Freiheit ist ein Lebensmittel“ erntete EDEKA einen veritablen Shitstorm. Nichtssagenden, folgenlos und anbiedernd – und nicht förderlich. Schweigen wäre in den ersten Tagen besser gewesen.

Andere Marken haben einen anderen Weg gewählt. Beispielsweise hat sich die deutsche Drogeriemarktkette Rossmann dafür entschieden, sofort Hilfspakete in die Ukraine zu schicke und die Kriegsopfer zu unterstützen. Eindeut ein besserer Wege, nach der Devise: Tue Gutes und rede darüber.
Supermarktketten entfernten russische Lebensmitteln aus ihren Regalen um so die russische Wirtschaft zu schwächen und Zeichen gegen Putin zu senden. Auch die ÖBB zögerte nicht lange und teilte mit, dass alle Flüchtenden aus der Ukraine gratis Zug fahren dürfen.
Man sieht, dass man auch so werben und gleichzeitig das betroffenen Land unterstützen kann. Mit Werbung die aktuell darauf abzielt das eigenen Image aufzupolieren und zu pflegen, sollte man in diesen Tagen besonders vorsichtig sein.
Man sollte sich vorab immer fragen, ob die Intention dahinter die Richtige ist und ob es glaubwürdig ist. Die Bevölkerung kommt schnell dahinter und man erntet einen Shitstorm.
